Banger schrieb:
In diesem Fall ganz einfach die von mir beschriebene Situation: Ein Mensch macht ein (unerwünschtes) Video und lädt es hoch.
Wenn er es bei Youtube hochlädt, ist nicht Youtube schuld, sondern der Mensch.
Wenn er es bei Vimeo hochlädt, ist nicht Vimeo schuld, sondern der Mensch.
Wenn er es bei Pornhub hochlädt, ist nicht Pornhub schuld, sondern der Mensch.
Etc.
OK.
Dann ersetze youtube:={Betreiber von youtube},
wenn Du Menschen brauchst.
Wenn ich Deinen Blog mit rassistischer Hetze und links zu Kinderpornoseiten zuspamme, stehst Du als die Person, die im Impressum steht, inhaltlich dafür gerade, wenn Du es versäumst, den Kram zu löschen
"Mein Blog ist nur ein neutrales Medium, wo halt Menschen anonym Dinge äussern..." ist vor Gericht für Dich da keine gute Verteidigungsstrategie.
Die Betreiber von Youtube sind redaktionell inhaltlich verantwortlich für die Videos, die bei Ihnen auf der Seite landen.
Da hat Objektivität für mich keinen Platz.
Technologie ist Menschenwerk und folgt menschlichen Interessen.
Auch wenn die urban legend über das Internet Anderes behauptet.
Banger schrieb:
Dass die o.g. Medien mittelbar durch die Inhalte auf ihren Plattformen Geld verdienen, ist eine komplett andere Baustelle.
Nein, da sehe ich anders.
Ich unterstelle, den Betreibern von Youtube, dass sie aus Gewinnabsicht Rechte von Urhebern in großem Maßstab vorsätzlich verletzen, und angemessene Kompensation verweigern.
Und da wird es mit Objektivität auch sehr schwierig.
Guck Dir mal die Geldströme an.
Banger schrieb:
Warum hat ein Zimerman nicht die Eier, klipp und klar zu sagen, dass seine Konzertbesucher auf seinen Konzerten filmen und diese Mitschnitte der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen?
Auch: Er scheint ja ein sehr selektiver Mensch zu sein, was die Qualität seiner Aufnahmen etc. angeht –
Das ist sein gutes Recht.
Banger schrieb:
wie geht das eigentlich einher mit einer Behauptung, ein Low-Quality-Medium wie Youtube mit seinen Aufnahmen und Auftritten konkurriere?
Die normative Kraft des Faktischen.
Wenn der obige Pianist Gigs verliert, und Veranstalter führen glaubhaft Youtube als Begründung an,
dann ist es absurd und anmaßend, ihm eine Befindlichkeitsstörung zu unterstellen.
Dann gefährdet Youtube de facto seine Existenz.
Sicher hat er sich dem Wettbewerb zu stellen, niemand hat ein Recht darauf, dass sich sein Produkt verkauft, oder dass er von Musik leben kann.
Aber nach meinem Verständnis hat jeder das Recht, sein Produkt nach eigenem Gutdünken zu vermarkten.
Dazu gehört auch, dass er die eingeschnappte Diva spielen darf, wenn jemand versucht, seine Produktvermarktung zu unterlaufen.
Banger schrieb:
Ich stelle mal zwei Zitate gegeneinander:
wikipedia schrieb:
Äußerst selbstkritisch, zog er diverse frühe Plattenveröffentlichungen zurück, weil sie den eigenen hohen Standards nicht mehr genügten. Die Folge war, dass seine wenigen erhältlichen Einspielungen oft zu den Referenzen auf dem Markt zählen…
orf.at schrieb:
Er habe schon viele Plattenprojekte und Kontakte verloren, weil man ihm sagte: „Entschuldigung, das ist schon auf YouTube“
Da versucht jemand eine sehr klare künstlerische Linie zu fahren, und permanent kommt Ihm youtube in die Quere, dessen Qualität enttäuschend ist.
Das fänd ich auch frustrierend, an seiner Stelle.
:shrug:
Banger schrieb:
Läuft da was in seiner Zielgruppe falsch? Klingt für mich, als würden Vinylenthusiasten stundenlang verbal über ihre Laufwerke onanieren, um es anschließend vollkommen ok zu finden, wenn einer aus der Gruppe sagt "Ach, so nebenbei: Ich habe meine Pink-Floyd-Alben für 'nen Euro bei eBay rausgehauen, fand die überflüssig, gibt's ja auch auf Youtube".
Ich mein – selbst mir, der noch nie auf einem Klavierkonzert war (und dies angesichts eines ttt-Berichts über Chilly Gonzales wohl mal ändern muss), ist es vollkommen einleuchtend, dass selbst ein gut gedrehtes HD-Video nicht gegen ein wirkliches Konzert anstinken kann. Je mehr ich über obige Behauptung nachdenke, desto unverständlicher wird sie für mich.
Ein Nebenschauplatz, kein Argument.
Banger schrieb:
Übrigens: Das mit den Google-Ads auf den Piraterieseiten – da steht noch was von Deiner Seite aus. ;-)
Ja.
Das ist so. Ich hab da was im Hinterkopf, aber ich kann es gerade nicht finden.
Aber was ist noch gleich ein guter Grund dafür, das Google Suchergebnisse für Torrents von urheberrechtlich geschütztem Material ausspuckt?
Viele Grüße,
woody